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Autorenmusik
14/03/2022 @ 19:00 - 20:30
FreeWerke von Elfriede Czurda, Helmut Heißenbüttel, Karin Spielhofer, Florian Neuner, Elisabeth Wandeler-Deck. Einführung von Florian Neuner.
Wenige Autor*innen haben sich in der exakten Verschriftung akustischer Poesie versucht. Weder Kurt Schwitters Sonate in Urlauten noch Ernst Jandls ode auf N –zwei sehr bekannte Beispiele – existieren als Partituren, und selbst Gerhard Rühm, studierter Komponist, hat seine auditive Poesie nur teilweise phonetisch-rhythmisch fixiert. Für den Fortbestand, die Verbreitung und eine lebendige Auseinandersetzung mit akustischer Poesie unabhängig von der Präsenz ihrer Autor*innen ist die Frage der Reproduzierbarkeit bzw. Interpretierbarkeit nicht unwesentlich. Das Trio sprechbohrer hat sich 2004 in Köln gegründet, um zur Aufführungspraxis von Werken an der Schnittstelle von Sprache und Musik beizutragen. Bisheriger Markstein war die Uraufführung von Hans G. Helms abendfüllender Sprachkomposition Fa:m‘ Ahniesgwow von 1959 (CD, 2011). Gemeinsam mit Florian Neuner wurde 2016 das Projekt »Autorenmusik« initiiert, das Autor*innen und Komponist*innen einlädt, für das Trio zu schreiben und in engem Austausch mit dem Ensemble exakte Sprachnotationen zu erarbeiten. Das Konzert stellt aus dem Projekt hervorgegangene Stücke vor. Das anschließende Gespräch widmet sich auch dem Spannungsfeld, das sich zwischen schriftlicher Normierung/Notation und prozessorientierten Konzepten entfaltet, wie sie auf dem Gebiet akustischer Poesie vielfach entwickelt wurden.